Samstag, 23. März 2013

Ice Age vor der Haustür

Ich wollte eigentlich nicht noch einen Blogeintrag über das Wetter machen, aber ich kann nicht anders. Mir ist heute auch wirklich was ganz Abgefahrenes passiert!!! Lest selbst:

Als ich heute die Haustür öffnete und mich gleich ein eisiger Windstoß erfasste, wollte ich eigentlich direkt wieder umkehren und mich in meiner warmen Wohnung verkriechen. Leider drängte mich das Wissen, um die gähnende Leere in meinem Kühlschrank weiter Richtung Supermarkt. Schon beim ersten Schritt auf die Stufen des Hauseinganges kam ich mir vor wie eine Eiskunstläuferin bei der Kür. Eine Piruette und ein beherzter Sprung und dann war ich sicher auf dem Gehweg gelandet. Das war mindestens eine 9,5. Vor allem wie ich den Beutel mit leeren Pfandflaschen geschickt dabei um mich herum geschwungen hab. Ich wünschte, jemand hätte das auf einem Video für die Nachwelt festgehalten.

So war ich also angekommen in der Eiswüste Sibiriens. Schnell musste ich mich in Sicherheit bringen, weil eine, von der selten hervorblickenden Frühjahrssonne, angetaute Schneelawine vom Dach beinahe mein junges Leben auslöschte. Vor meinem inneren Auge sah ich schon kurz den Nachruf in der Zeitung: "Junges Mädchen nach eiskunstläuferischer Glanzleistung von Schneelawine erschlagen!".
Dankbar schickte ich ein kurzes Gebet nach oben und machte mich auf den Weg.

Als ich allerdings direkt vor mir gigantisch große, fast runde Fußabdrücke entdeckte, wurde ich stutzig. Was macht denn ein Elefant in diesen Breitengraden? Und vor allem was treibt er in meiner Straße? Als ich um die Straßenecke ging, fand ich einen zottigen braunen Haarbüschel, der an einem abgeknickten Seitenspiegel hing und löste das Rätsel. Das war kein Elefant. Das war ein Mammut.

So weit ist es jetzt schon. Just in dem Moment hüpfte, aufgeschreckt von einer meiner runtergefallenen Pfandflaschen, ein Schneehase über meinen Weg und unter den nächsten Busch. Ich bückte mich und hob die Flasche wieder auf und stiefelte weiter. Nichts ahnend lief ich an einem Hauseingang vorbei und wurde gepackt und in den Hausflur gezogen. "Häh? Was soll das?" - Ich war etwas verdutzt und starrte den Mann komisch an. Der deutete nur wortlos mit schreckensweiten Augen durch die Scheibe der Tür. Ich wagte einen Blick und sah einen gigantischen Säbelzahntiger, der eine Gruppe schreiender Menschen vor sich her durch die Straßen trieb. Schnell bedankte ich mich bei meinem Retter! Da hatte ich gerade nochmal Glück gehabt! Beinahe wäre ich diesem Monstrum direkt vor seine unterschenkellangen, spitzen Zähne gelaufen. Puh!

Ich quatschte noch kurz mit meinem Retter, der übrigens Herbert hieß und Antarktisforscher war, über diese unglaublichen Verhältnisse und wir beschlossen den restlichen Weg zum Supermarkt gemeinsam zu bestreiten. Vier Augen sehen schließlich mehr als zwei. Die Tür fiel hinter uns ins Schloss und ich sprang, in Angst vor einer Schneelawine, schleunigst bei Seite. Diesmal hatte ich allerdings wiedermal Glück. Jedoch, als ein auf der Förde vorbeifahrender Eisbrecher eine laute Sirene ausstieß, vernahm ich so ein komisches Krachen. Ich warf mich todesmutig gegen meinen Retter und stieß ihn beiseite. Wir stürzten beide ächzend zu Boden. Direkt da, wo Herbert gerade noch stand, schlug ein meterlanger Eiszapfen von einer Straßenlaterne auf. Beinahe wäre Herbert in bester Vampirmanier gepfählt worden.


Nun waren wir also quitt. Wir sammelten meine verstreuten Pfandflaschen ein und waren wenige ereignislose Minuten später beim Supermarkt. Der Einkauf verlief auch normal und ich verließ den Markt mit so vielen Konserven, wie ich tragen konnte. Wer weiß, wie lang ich diesmal eingeschneit sein würde?

Den Rückweg legte ich fast im Laufschritt zurück, da ich Angst vor weiteren Angriffen mysteriöser Tiere hatte. Als ich dann an meinem Haus ankam, atmete ich auch erleichtert auf. Ich blickte mich noch ein letztes Mal um und sah gerade noch, wie eine Flutwelle die große Hauptstraße unten am Berg entlang krachte. Das konnte nur ein Schmelzwasser-Tsunami sein! Ich entdeckte auch einen Eisbären, der auf einer ovalen Eisscholle scheinbar voller Spaß auf dieser grandiosen Welle entlang surfte. Er sah ganz schön fröhlich aus und das steckte mich auch spontan mit seiner Laune an.

Wohlbehalten betrat ich meine Wohnung und pellte mich aus meiner Polarkleidung. Was für ein aufregender Ausflug in die Eiswüste!

Seid bloß vorsichtig, wenn ihr euch da raus wagt! Gefahren lauern an jeder Ecke!

Frostige Grüße,

Eure Charlotte

4 Kommentare:

  1. Hahahahaha, ich hab mich beim Lesen köstlich amüsiert! Erst dachte ich sogar, der Säbelzahntiger sei ein einfacher Tiger gewesen, der ausm Zoo ausgebüchst sei, hahahahahaha! :D
    Note: 1****
    WEITERMACHEN!

    ♥ Schirmi

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    1. Sehr gut! So muss das sein! :)
      Danke! Da freu ich mich aber!!! :]
      Ich mach auf jeden Fall weiter. Blogschreiben macht einfach zu viel Spaß! ;)

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  2. Einfach toll! Musste herzlich lachen :)

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