Samstag, 30. März 2013

Feuer, Herz, Liebe oder meine ersten Flarf-Gedichte

Feuer, Herz, Liebe

Das Feuer in meinem Herzen
Für den einen ganz besonderen Menschen
Wärmt das Herz oder brennt die Seele nieder.

An was willst du glauben?
Liebe, Herz und Schwerkraftfeld?

Knallrote, ineinander verschlungene Herzen
Färben unsere Liebe bunt.

Deine Liebe leuchtet mir den Weg.
Nur wer selbst brennt, kann entzünden.

Verletzungen halten uns ab,
doch lass unser Herz für die Liebe öffnen.

Keine Liebe ohne Treue.
Keine Beichte ohne Reue.


Jetzt fragt ihr euch bestimmt, was ein "Flarf"-Gedicht ist: Ein "Flarf"-Gedicht funktioniert so: Man gibt ein paar Stichworte bei Google ein, drückt auf "Suche" und nimmt sich aus der Liste, die geliefert wird, beliebige Textzeilen raus. Die packt man in ein Word-Dokument, stellt sie um, kürzt sie, passt sie grammatikalisch an, schleift sie, würzt sie und bekommt ein Gedicht. Das darf auch gerne ein wenig sinnlos sein. In der Lyrik ist alles erlaubt! Das oben ist mein Gedicht zu den Suchbegriffen: FEUER, HERZ, LIEBE. Das hier unten zu den Begriffen: SCHWINDEL, SEHNSUCHT, KOMM ZURÜCK.


Eine kleine Sehnsucht

's wird einem schwindelig von dem Schwindel
unter Dreh- und Schwankschwindel, lautem Schädelsausen,
mit Herzrasen und Schwindel,
Brustschüttern, Augenzittern, Magendruck und Schwindel!

Geh zum Teufel und komm nie mehr zurück!
Komm, leck mich; leck mich.
Komm! ...Du sammelst alles auf was du siehst!
Komm wehr' dich nicht.

Ich ziehe mich in mein Schneckenhaus zurück.
Meine Gefühle fahren mal wieder Achterbahn:
voller Zärtlichkeit, Sehnsucht und Melancholie
und du hast Sehnsucht nach mir.

Doch ich erkenne, dass alles ein großer Schwindel war.
So habe ich dich nie geliebt.



Ich konnte es nicht lassen und hab noch mehr gemacht. Hier ist noch eins zu den Begriffen: MUSIK, LIEBE, SCHMERZ, UNERREICHBAR. Das mag ich ganz besonders. Oh, wie toll doch Google inspirieren kann!!!! Probiert es aus! Welches von meinen findet ihr am Besten?

L.I.E.B.E

Romantische Musik im Hintergrund.
Morgen sehe ich Mr. Unerreichbar wieder.
Die meinen, es sei falsch.

Einsame Herzschmerzmusik.
Nicht sehn, nicht verstehen,
Auf wiedersehen!

Und jetzt liege ich da,
Musik von Liebe und Hoffnung in den Ohren.
Nur leider hilft Musik nur im Moment.

Liebe heißt, den Schmerz der Abwesenheit ertragen.
Stummer Schmerz unbefriedigter Liebe.
Stilles Hoffen, innerste Wehmuth.

Leiden? Nein! Schmerzen? Will ich nicht!
Ich gebe mich ganz! Verlange das Gleiche von dir!
Ich weiß, was ich will!

Gegen Kopfweh eine Schmerztablette,
bei Schlafproblemen Beruhigungstropfen
- so kuriert die Schulmedizin.

Nimm dir Zeit zum Lachen, das wirkt besser!
Bin ich mit dir zusammen, ist die Welt voller Musik
und mein Lachen ertönt voller Lebensfreude.


Probiert es unbedingt aus und schreibt mir eure Gedichte in die Kommentare. Es ist wirklich schnell gemacht und macht Spaß. Lyrik für den Alltag. Los, Freunde, traut euch!

Poetische Grüße auch an den Osterhasen,

Eure Charlotte


Mittwoch, 27. März 2013

Ein wenig Lyrik


Zug ins Glück

Komm, nimm meine Hand
und renn' mit mir mit voller Wucht durch die Feuerwand,
die uns trennt von der Zukunft
von wo uns der fahrende Zug der Zukunft zuruft:

Wir sollen leben bevor wir sterben,
also lass uns springen kopfüber ins Verderben,
denn aus dem Verderben entsteht
alles was uns heute noch bewegt.

Also lass uns bewegen und reisen ein Stück,
lass uns aufspringen auf den Zug ins Glück.
Wo Wünsche und Hoffnung Realität werden
und nicht von ihr zerdrückt und pulverisiert werden.

Du und ich für immer in Einsamkeit bis zum Ende,
zusammen hinein in unerforschtes Gelände.
Nur dich, mehr brauch' ich nicht als Reisegepäck.
Nur du allein bist mein Weg ins Glück.

Samstag, 23. März 2013

Ice Age vor der Haustür

Ich wollte eigentlich nicht noch einen Blogeintrag über das Wetter machen, aber ich kann nicht anders. Mir ist heute auch wirklich was ganz Abgefahrenes passiert!!! Lest selbst:

Als ich heute die Haustür öffnete und mich gleich ein eisiger Windstoß erfasste, wollte ich eigentlich direkt wieder umkehren und mich in meiner warmen Wohnung verkriechen. Leider drängte mich das Wissen, um die gähnende Leere in meinem Kühlschrank weiter Richtung Supermarkt. Schon beim ersten Schritt auf die Stufen des Hauseinganges kam ich mir vor wie eine Eiskunstläuferin bei der Kür. Eine Piruette und ein beherzter Sprung und dann war ich sicher auf dem Gehweg gelandet. Das war mindestens eine 9,5. Vor allem wie ich den Beutel mit leeren Pfandflaschen geschickt dabei um mich herum geschwungen hab. Ich wünschte, jemand hätte das auf einem Video für die Nachwelt festgehalten.

So war ich also angekommen in der Eiswüste Sibiriens. Schnell musste ich mich in Sicherheit bringen, weil eine, von der selten hervorblickenden Frühjahrssonne, angetaute Schneelawine vom Dach beinahe mein junges Leben auslöschte. Vor meinem inneren Auge sah ich schon kurz den Nachruf in der Zeitung: "Junges Mädchen nach eiskunstläuferischer Glanzleistung von Schneelawine erschlagen!".
Dankbar schickte ich ein kurzes Gebet nach oben und machte mich auf den Weg.

Als ich allerdings direkt vor mir gigantisch große, fast runde Fußabdrücke entdeckte, wurde ich stutzig. Was macht denn ein Elefant in diesen Breitengraden? Und vor allem was treibt er in meiner Straße? Als ich um die Straßenecke ging, fand ich einen zottigen braunen Haarbüschel, der an einem abgeknickten Seitenspiegel hing und löste das Rätsel. Das war kein Elefant. Das war ein Mammut.

So weit ist es jetzt schon. Just in dem Moment hüpfte, aufgeschreckt von einer meiner runtergefallenen Pfandflaschen, ein Schneehase über meinen Weg und unter den nächsten Busch. Ich bückte mich und hob die Flasche wieder auf und stiefelte weiter. Nichts ahnend lief ich an einem Hauseingang vorbei und wurde gepackt und in den Hausflur gezogen. "Häh? Was soll das?" - Ich war etwas verdutzt und starrte den Mann komisch an. Der deutete nur wortlos mit schreckensweiten Augen durch die Scheibe der Tür. Ich wagte einen Blick und sah einen gigantischen Säbelzahntiger, der eine Gruppe schreiender Menschen vor sich her durch die Straßen trieb. Schnell bedankte ich mich bei meinem Retter! Da hatte ich gerade nochmal Glück gehabt! Beinahe wäre ich diesem Monstrum direkt vor seine unterschenkellangen, spitzen Zähne gelaufen. Puh!

Ich quatschte noch kurz mit meinem Retter, der übrigens Herbert hieß und Antarktisforscher war, über diese unglaublichen Verhältnisse und wir beschlossen den restlichen Weg zum Supermarkt gemeinsam zu bestreiten. Vier Augen sehen schließlich mehr als zwei. Die Tür fiel hinter uns ins Schloss und ich sprang, in Angst vor einer Schneelawine, schleunigst bei Seite. Diesmal hatte ich allerdings wiedermal Glück. Jedoch, als ein auf der Förde vorbeifahrender Eisbrecher eine laute Sirene ausstieß, vernahm ich so ein komisches Krachen. Ich warf mich todesmutig gegen meinen Retter und stieß ihn beiseite. Wir stürzten beide ächzend zu Boden. Direkt da, wo Herbert gerade noch stand, schlug ein meterlanger Eiszapfen von einer Straßenlaterne auf. Beinahe wäre Herbert in bester Vampirmanier gepfählt worden.


Nun waren wir also quitt. Wir sammelten meine verstreuten Pfandflaschen ein und waren wenige ereignislose Minuten später beim Supermarkt. Der Einkauf verlief auch normal und ich verließ den Markt mit so vielen Konserven, wie ich tragen konnte. Wer weiß, wie lang ich diesmal eingeschneit sein würde?

Den Rückweg legte ich fast im Laufschritt zurück, da ich Angst vor weiteren Angriffen mysteriöser Tiere hatte. Als ich dann an meinem Haus ankam, atmete ich auch erleichtert auf. Ich blickte mich noch ein letztes Mal um und sah gerade noch, wie eine Flutwelle die große Hauptstraße unten am Berg entlang krachte. Das konnte nur ein Schmelzwasser-Tsunami sein! Ich entdeckte auch einen Eisbären, der auf einer ovalen Eisscholle scheinbar voller Spaß auf dieser grandiosen Welle entlang surfte. Er sah ganz schön fröhlich aus und das steckte mich auch spontan mit seiner Laune an.

Wohlbehalten betrat ich meine Wohnung und pellte mich aus meiner Polarkleidung. Was für ein aufregender Ausflug in die Eiswüste!

Seid bloß vorsichtig, wenn ihr euch da raus wagt! Gefahren lauern an jeder Ecke!

Frostige Grüße,

Eure Charlotte

Freitag, 22. März 2013

Ich schwöre, ich bin intelligent.

Ich bin mir sicher, dass ihr das kennt. Oder vielleicht hoffe ich das auch einfach nur, damit ich mir nicht wie eine Außerirdische vorkomme.
Immer, wenn ich etwas wirklich Wichtiges sagen möchte oder mit jemandem rede, der mich nervös macht, dann leide ich an Logorrhoe. Logorrhoe, was ist das?
Ich hab dieses Wort auch grade erst gelernt. Es bezeichnet einen sogenannten scheinbar unkontrollierbaren und nicht zu durchbrechenden Rededrang einer ansonsten gesunden Person. Dabei verliert der Sprecher die Selbstkontrolle über das Gesprochene und wechselt auch ständig das Thema. Man könnte es auch einfach als Rededurchfall bezeichnen.
Oder wie ich es gern nenne: spontaner, kurzweiliger Schlaganfall.

Betreibe ich also Konversation mit einem sehr gebildeten oder für mich attraktiven Menschen (oder am Schlimmsten die Kombination aus beidem), den ich nicht zu meinem engeren Freundeskreis zähle, dann verwandelt sich meine halbwegs gut ausgeprägte Dialogfähigkeit in sinnloses Gestammel. 

Ist mein Gesprächspartner eine vorzugsweise männliche Person mit strahlend blauen Augen, verschwindet mein Humor in den letzten Winkel meines Körpers und mein Hirn setzt komplett aus. Ich stammel mir einen zurecht und bekomme keinen klaren Satz raus. Das Furchtbarste an der ganzen Sache ist, dass ich auch noch rot werde dabei und keinen Augenkontakt halten kann. Für alle, die das süß finden, ist es nicht. Und ich bin nicht süß, ich bin gefährlich - knurr.

An dieser Stelle, wer mich kennt, ich bin nun wirklich nicht schüchtern und eigentlich bin ich auch halbwegs selbstbewusst. Bei Vorträgen hab ich nie ein Problem, genauso wenig damit neue Leute kennen zu lernen oder anzusprechen. Mir wurde erst neulich gesagt, dass ich zwingend auf eine Bühne gehöre und sowohl als Poetry-Slammerin als auch als Comedian eine gute Figur machen würde. Das das etwas für mich wäre, wage ich stark zu bezweifeln, doch bestätigt das meine Auffassung von mir selbst, dass ich doch ganz witzig zu sein schein, ab und zu. Leider nie, wenn ich es mal wirklich brauchen könnte.


Zwei Minuten nach einem solchen peinlichen Gespräch, wenn sich die Gedankenstränge halbwegs wieder geordnet haben und meine Hirnzellen wieder am richtigen Ort sind, verspüre ich wiederholt den starken Wunsch, meinen Kopf mehrfach gegen einen Tisch oder eine Wand zu schlagen. Dann fällt mir auch wieder all das ein, was ich eigentlich sagen wollte. Und das war mit Sicherheit nichts von dem, was ich während meines kurzen Schlaganfalls von mir gegeben habe. Traurig aber wahr. Auch fallen mir circa 5 Millionen witzige Sprüche ein und gute Konter, leider alles immer zu spät.





Ich möchte dann eigentlich gerne hinter der Person her rennen und rufen: "Hey, ich schwöre dir, ich bin eigentlich intelligent! Und witzig!". Leider traue ich mich das natürlich auch nicht. 

Argh. Erst gestern hatte ich wieder so einen Moment und frage mich immer nur, wohin meine Hirnzellen entschwinden, wenn so jemand vor mir steht. Wenn irgendwer von euch, meine intelligenten und redegewandten Leser, eine gute Elektroschocktherapie oder sowas in der Art kennt, die das abschalten kann, ich stelle mich gerne als Versuchskaninchen zur Verfügung. 
Wenn ich an gestern zurück denke, nehme ich allerdings auch einen Baseballschläger.

Wahrscheinlich sollte ich das nächste Mal einfach meinen Gesprächspartner bitte, eine lustige Clownsmaske aufzusetzen und mich nicht direkt anzusehen, damit ich mich nicht sofort in ein schüchternes Vorschulkind verwandel. Das ist ein guter Plan. Obwohl, vielleicht würde ich dann vor Lachen anfangen zu weinen. So wie meine Mutter heute, als ich ihr von meinem gestrigen Hirnaussetzer berichtete.




Hachja. Hab ich schon erwähnt, dass ich am Dienstag eine mündliche Prüfung habe bei einem Professor an der Uni, der mich vermutlich bei lebendigem Leib verspeisen wird, wenn ich den ersten Stammelsatz von mir gegeben habe? Alles, was ich mir nun mühsam in mein Hirn prügel ist eh wertlos, wenn er dann vor mir sitzt und mich prüfend ansieht. Ein Glück ist er wenigstens schon alt und entspricht somit nur zwei der drei Kriterien (intelligent, attraktiv, nicht befreundet), die mich um den Verstand bringen. Allerdings beneide ich den Protokollanten überhaupt nicht um seine Arbeit, da er mein ganzes Gestammel auch noch zu Papier bringen muss. Ich weiß schon, warum ich mündliche Prüfungen hasse.


Ich hau dann mal weiter meinen Kopf gegen die Wand.


Ciao, ihr intelligenten Wesen. Ich hoffe, ihr seid nicht ganz so gestört wie ich. :D


Eure Charlotte


Mittwoch, 20. März 2013

Cake-Pop-Bäckerei

Es ist schon ein paar Tage her, doch nie hatte ich Zeit zum Schreiben. Schlimm. Daran ist nur die Uni Schuld. Böse Uni. Grr.
Ich möchte euch von letztem Freitag erzählen:

Ich war bei meiner Mutter und übernachtete dort in ihrem Schlafzimmer. Da ich immer sehr spät ins Bett gehe, lag ich um halb neun (für Normalsterbliche ist das ca. 4 Uhr nachts) noch im Bett und schwelgte irgendwo im Traumland zwischen rosafarbenen Delfinen und bunt gescheckten Einhörnern als mich das liebliche Geräusch eines Müllzerkleinerers, der versuchte eine handvoll Schrauben und Knochen kleiner Tiere zu pulverisieren, aus dem Schlaf fahren lies. Geschockt von dem plötzlichen Realitätswechsel, stürmte ich in die Küche, wo ich feststellen musste, dass der ohrenbetäubende Lärm von einem Mixer in einer Metallschüssel kam und von dem Mahlwerk der Kaffeemaschine zusätzlich verstärkt wurde.

Ich konnte also aufatmen und musste mich nicht, wie angenommen, um eine Unterbringung im nächsten Luftschutzbunker kümmern. Als mein Puls sich halbwegs beruhigt hatte, sondierte ich die Lage und bemerkte neben meiner Mutter auch meine angeheiratete Cousine Loni in der Küche. Neben diesen, mir wohlbekannten Personen, entdeckte ich allerdings auch allerhand Back- und Kochutensilien. Das meiste davon war bunt und reflektierte glitzernd das Licht der hell ausgeleuchteten Küchenzeile in meine schlaftrunkenen Augen. Seufzend ließ ich mich auf einen der Küchenstühle fallen und vertrieb den vom Adrenalin noch nicht verdrängten Teil der Müdigkeit mit zwei Kaffee.

Endlich wieder unter den Lebenden wurde ich eingeladen mit in die Aktion "Wir-backen-alles-was-die-Rezeptesammlung-hergibt" einzusteigen. Es wurde Schoko- und Marmorkuchen gebacken, dieser zermantscht und mit allerlei Zutaten versetzt, auf Spieße gesteckt, mit Kuvertüre überzogen, gekühlt und anschließend mehr oder minder aufwendig verziert. Insgesamt war das Ergebnis natürlich besonders schmackhaft, aber auch optisch sehr ansprechend. 
Es ergab After-Eight-Cake-Pops mit dunkler Kuvertüre und weißen Schokosplittern, Caramell-Cake-Pops mit weißer Kuvertüre und silber-goldenen Zuckerperlen, Ingwer-Cake-Pops, welche mit pinkfarbener Erdbeerkuvertüre und jeder Menge chemisch hergestellter 
Lebensmittelfarbe kunstvoll verziert wurden, und abschließend gab es noch Bounty-Cake-Pops mit dunkler Kuvertüre und Kokosraspeln.

Ein wahres Fest der Sinne. Loni war mittlerweile schon aufgebrochen, um meine kleinen Cousins vom Kindergarten abzuholen, da diese Backaktion zu dem Zeitpunkt auch schon mehrere Stunden angedauert hatte. Meine Mutter und ich hatte selbstverständlich noch immer keine Lust aufzuhören und erst recht nicht, die Küche von der klebrigen Zucker-/Schokoladenschicht zu befreien, welche sich schon durch den Flur bis zum Bad ausgebreitet hatte.
Nach zwei weiteren Blechen Muffins (Schoko und Caramell-Rosinen), fühlte ich mich so wie der Hund aussah, der den ganzen Tag die Back-Aktion live verfolgen, aber nicht mit einsteigen durfte, was er zuerst durch lautstarken Protest bekundete und nun lediglich resigniert-leidend hinnahm. Alles war bunt und glitzerte und erinnerte stark an Charlies Schokoladenfabrik und ich hatte überhaupt keine Lust mehr.

Leider rief die Uni nach mir und ich musste dieses realitätsferne, Zuckerschocks verursachende Wunderland hinter mir lassen und mich in verstaubten Bibliotheken vergraben. Kein angenehmer Wechsel. 
Ich empfehle euch, meine hochverehrten Leser, ebenso zu den Schüsseln, Förmchen und Farben zu greifen und eure Wohnung in ein buntes Zuckerschloss zu verwandeln. Ich helfe auch. Zumindest beim Essen.

Ich wünsch euch eine stressfreie Restwoche und verspreche feierlich, dass ich bald wieder mehr schreibe.

Verzuckerte Grüße,

Eure Charlotte



Dienstag, 12. März 2013

Spring Fever

"Spring Fever".
So heißt der neue Song, den ich geschrieben habe. Er gefällt mir gut, weil er irgendwie frech ist und nicht so balladig (ist das überhaupt ein echtes Wort?) wie meine Songs ansonsten sind. Auch "Lie" ist ein neuer Song von mir und der ist auch schneller als sonst. Ich denke, dass sich da meine aktuelle Stimmung niederschlägt. Alles ist irgendwie heller und leuchtender, als noch letztes Jahr und ich liebe mein Leben im Moment einfach. Klar mir ist auch langweilig ab und zu und manche Tage sind einfach blöd, aber das sind echt die Ausnahmen im Moment. Die Frühlingslaune hat zugeschlagen und ich freue mich auf warme Temperaturen und dauerhaften Sonnenschein. Bestimmt macht mir da Petrus wieder einen Strich durch die Rechnung. Lebe ja auch irgendwie in den falschen Breitengraden. Hier gelangen wir nur äußerst selten in meine klimatische Wohlfühlzone.

Heute hab ich etwas ganz außergewöhnliche gemacht: ich war shoppen! Normalerweise hasse ich das ja mit voller Inbrunst, aber heute ging es.
Vor allem mag ich kein Shopping im Winter. Nein, eigentlich auch im Sommer. Egal wie, irgendwas nervt immer. Im Winter hat man 2387498579 Trillionen Schichten an und plünnt sich die ganze Zeit nur an und aus. In den engen Umkleidekabinen ist der billige Teppichboden schon von mindestens vierzig verschiedenen, schneebematschten Schuhen durchtränkt worden und sowohl die Socken, als auch die Hose werden dreckig und nass beim Umziehen. Toll. Wenn man sich dann in die neuen Kleidungsstücke reingezwängt hat, dann hat man alles dabei, nur nicht die richtige Größe. Also an mit dem ganzen Kram, T-shirt, Pulli, Schal, Jacke und wieder raus in den Laden, Größe suchen, wieder zurück, aus den Kram, rein in das Teil - hmm, sieht irgendwie doof aus -, noch ne Tour? Kein Bock. Weil drinnen die Läden auf gefühlte 30°C geheizt ist, bekommt man draußen auch erstmal den Kälteschock vom Feinsten.

Im Sommer dagegen klebt alles an den verschwitzten Körpern und selbst die Klamotten im Laden sind klamm von Körperflüssigkeiten anderer Leute. Ach, da kann ich mich fast nicht bremsen... Ürg. Nein, ich verzichte. Außerdem ist die Temperaturverschiebung dann genau anders rum. Im Laden gefühlte Minustemperaturen dank heißlaufender Klimaanlangen und draußen erwartet einen der Hitzeschlag schlechthin. Im Sommer ist auch noch alles so voll immer und überall. Das ist im Winter wenigstens ein bisschen angenehmer. Sobald es warm ist, stürzen sich die Menschen ja besonders gerne auf alles, was vornehmlich nicht auf dem ruhigen Balkon stattfindet.
Oh ja, da steigt Freude auf. Also habe ich es heute nach zwei Läden und ein wenig Schaufensterbummel einfach vorgezogen einen verdammt überteuerten Starbuckskaffee zu beordern (es war ein Grande Frozen Caramell Macchiato Frappucino mit Milchschaum statt Sahne, to go - bald brauch man ein Diplom, um da die Bestellungen aufzugeben...) und mich in einem der gemütlichen Polstersessel in der Sonne fallen zu lassen. Dort habe ich dann mein kleines ledernes Büchlein rausgeholt und hab an "Spring Fever" gearbeitet. Mein Hirn hat auch ganz gut funktioniert und meine Laune stieg wieder und das trotz Hirnfrost dank des geeisten Kaffees.

Leider musste ich mich dann zur Arbeit begeben, aber dank meiner unglaublichen Laune, waren sowohl meine Schüler, als auch die Arbeit an sich, erträglich.


"Spring Fever", so kann es weiter gehen. Frühlingsgefühle überall (außer beim Wetter).
Ich hoffe, dass es bei euch auch so gut läuft. Nehmt euch einfach mal eine Pause und genießt einen Moment lang wie toll das Leben doch sein kann.

Blumige Grüße an euch!

Eure Charlotte

Sonntag, 10. März 2013

Langeweile, Liebesbriefe und Gesichtsmaske

Sonntag. An sich sollte man sich heute freuen, dass man Zeit hat und einfach mal rumhängen kann. Mir ist aber heute entsetzlich langweilig. Schade, dass ich aus dem Kleinkindalter raus bin und nicht mehr meine Eltern nerven kann: "Mama mir ist langweilig! Spiel mit mir!".
Ich bin heute irgendwie unruhig und möchte irgendwas unternehmen, aber wenn ich aus meinem Fenster blicke, sehe ich riesige weiße Flocken und Schnee schaufelnde Menschen und meine Lust, das Haus zu verlassen, sinkt auf den Nullpunkt.
Meine täglichen Aktivitäten hab ich schon alle erledigt, bis auf meinen Blog schreiben, was ich hiermit ja auch abhake. Ich hab sogar freiwillig aufgeräumt heute. Auf Unikram hab ich nun wirklich keine Lust, zumal ich Semesterferien habe UND Wochenende. Hmm.
Also hab ich mir jetzt meinen Lieblingstee gemacht, eine Gesichtsmaske aufgetragen, die schon ewig in meinem Badezimmer rumfliegt, und lasse mich von meiner schönsten YouTube-Playlist berieseln.
Boah, diese Bocklosigkeit ist echt anstrengend. Ich würde gerne Leute nerven, aber hier ist ja niemand. Naja, dann veröffentliche ich eben ein paar sinnlose Posts auf meinem Blog und vergraule meine Leser. (Nein, bitte geht nicht und verzeiht mir meine sonntägliche Nervattacke!)

Ich lese im Moment übrigens ein Buch, was ich jedem nur empfehlen kann. Es ist kitschig, aber es ist vor allem auch romantisch und literarisch wertvoll (im Gegensatz zu meinem Post...). Es heißt "Liebesbriefe großer Männer" und erklärt sich damit irgendwie von selbst. Darin sind Liebesbriefe von großartigen Männern veröffentlicht wie zum Beispiel von Schiller, Goethe, Beethoven, Mozart, Twain, Voltaire, Kafka, Tucholsky, Rilke, Wilde, Tolstoj, Fontane, Liszt, Poe, Heine und vielen mehr. Wunderbar geschrieben, zu Tränen rührend und so lustig, dass ich beim Lesen von einem Extrem ins andere wechsel. Toll. Wirklich. Lest es. Oder "Liebesbriefe großer Frauen", soll gut sein, ist als nächstes dran.

Hier ist eines meiner Lieblinsgzitate. Voltaire schreibt an seine Nichte, Marie-Louise, mit der er ein leidenschaftliches Verhältnis hat. Er schreibt, dass er keinen Bock mehr auf Versaille hat und seine Aufgaben da:

"Ich werde noch ganz blöd davon und bin sehr unglücklich, dass ich nicht zusammen mit Ihnen in Ruhe und Frieden leben kann, irgendwo weit weg von Königen, Höflingen und Armleuchtern. Diese Gedanken stürzen mich in Verzweiflung. Es treibt mir die Röte ins Gesicht, dass ich ein so großer Philosoph in der Theorie sein kann und ein so armseliges menschliches Exemplar in der Praxis. Nur jene finden Glück und einen Sinn im Leben, die selbiges mit ihren Freunden verbringen."

Hier noch eins von Goethe an seine spätere Frau Christiane Vulpius:

"Denn ich bin manchmal in Gedanken eifersüchtig und stelle mir vor, dass Dir ein andrer besser gefallen könnte, weil ich viele Männer hübscher und angenehmer finde als mich selbst. Das musst du aber nicht sehen, sondern Du musst mich für den Besten halten, weil ich Dich ganz entsetzlich lieb habe und mir außer Dir nichts gefällt."

Auf ihren Grabstein schrieb er übrigens:
"Du versuchst, o Sonne, vergebens / Durch die düsteren Wolken zu scheinen. / Der ganze Gewinn meines Lebens / Ist ihren Verlust zu beweinen."  

Irgendwie beruhigend, das selbst solche großen, berühmten und intelligenten Männer voll Sehnsucht, Verzweiflung, Liebe und Eifersucht waren und fast schon verrückt geworden sind, wenn die Geliebte nicht bei ihnen war.

Da können SMS und Facebooknachrichten einfach nicht mithalten. Sorry Jungs, ab an den Schreibtisch und die Schönschrift üben.

Ich wünsche euch einen tollen, erholsamen und nicht so langweiligen Sonntag.
Rutscht nicht aus, falls ihr euch in diese Schneewüste wagt, ich brauch euch noch!

Bis denn dann!

Eure Charlotte


P.S.: Mein Gesicht fühlt sich an, als wäre ich wieder fünf Jahre alt. Passt zu meiner aktuellen Stimmung. :P


Samstag, 9. März 2013

Blogsucht, Pottersucht und Schnee

Ich wusste, dass es zu einer Sucht werden würde. Grr. Aber ich bin eigentlich sehr froh darüber, dass so viele tolle Leute das hier lesen und an meinem Leben interessiert sind.

An dieser Stelle möchte ich mal aufrufen zu einer Sammelbestellung für besseres Wetter bei dem lieben Petrus da oben. Wenn ich diese fetten, weißen Flocken an meinem Fenster vorbeifliegen sehe, dann weckt das gleichzeitig Resignation und Aggression. Auch wenn die Mischung irgendwie merkwürdig erscheint.
Ich hatte zu hoffen gewagt, dass es jetzt endlich bergauf geht mit den Temperaturen und bergab mit dem schlechten Wetter, aber nein. MAN! Ich hatte sogar schon meine T-Shirts aus dem Schrank geholt und mir Sommerschuhe gekauft. Bestimmt hab ich damit das Wetter verjinxt. Verdammt.
Naja, wenigstens hat man dann eine gute Ausrede, um sich drinnen einzuigeln und den ganzen Tag vor dem Laptop zu verbringen.
Ich fang dann ja immer an zu schreiben, also müsst auch ihr jetzt mit meinen, heute leider weniger literarisch hochwertigen, Ergüssen zurecht kommen.
Heute schwirren meine Gedanken aber auch von einer Ecke meiner Hirnwindungen in die nächste und bringen komische Kreuzungen hervor.

Da ich in den letzten Tagen die letzten drei Harry Potter Filme gesehen habe - ja, ich bin ein Potterhead -, bin ich momentan im totalen Fieber gefangen und sehe mir die ganze Zeit irgendwelche Outtakes und Interviews mit den Darstellern an. Dabei denke ich die ganze Zeit nur: Wo ist mein Brief geblieben?? Die Eule, die den verschlampt hat, verwandel ich in ein rosafarbenes Kaninchen, lass das durch meinen Vorgarten hoppeln und werfe mit Steinen danach (siehe Kaninchen im Garten). Hah! Ich muss schon sagen, dass die Filme gut gemacht sind, aber meine Fantasie, Alter, da geht es erstmal so richtig ab! Einen Moment fand ich aber so wahnsinnig schön, dass ich ihn hier mit euch teilen will.


Das ist doch einfach super schön, oder?
Eines hab ich noch entdeckt, wusstet ihr, das Draco Malfoy, das sagenhafte hopsende Frettchen, bzw. sein Schauspieler Tom Felton singen und Klampfe spielen kann?
Also ich nicht. War ein bisschen baff.


Ganz gut, oder?
So für alle, die jetzt noch einen kreativen Erguss erwarten, habe ich leider nur eine Enttäuschung abzugeben. Mehr hab ich heute nicht drauf.
Achja, eines noch: Ich schreibe grad an einem Buch und sehr viele Songtexte, da bleibt, heute zumindest, nicht sonderlich viel Kreativität über.

Schreibt Kommentare, ich freu mich einen Keks darüber.
Jetzt geh ich Pizzabrötchen backen und nachher lass ich mich hypnotisieren. Hoffentlich halte ich mich ab morgen nicht für ein sagenhaftes hopsendes Frettchen.
Drückt mir die Daumen.

CiaoCiao!

Eure Charlotte

Freitag, 8. März 2013

Kaninchen im Garten

Wieder ein älterer Text vom 14.10.2012! :)





Heute wünschte ich, ich hätte ein Haus in irgendeiner amerikanischen Vorstadt. So ein kitschigen kleines Häuschen mit einer weißen Holzveranda vor der Haustür und eine Hollywood Schaukel, die mit kräftigen Ketten an der Decke befestigt wäre. Dort würde ich sitzen und in meinen Vorgarten blicken. Auf dem perfekt gestutzten quadratischen Rasenstück würden ein paar Vorstadtkaninchen rumhoppeln und sich ihres sorglosen Daseins erfreuen.  Die Sorglosigkeit würde mich neidisch machen. Nie kann mein Kopf aufhören sich um irgendetwas zu sorgen. Also würde ich losgehen und mir ein paar kleine Steinchen zusammensammeln und sie neben mir auf dem Holzboden der Veranda zu einem kleinen Haufen auftürmen. Jedes Mal, wenn mich ein Kaninchen ansehen würde und vermutlich denkt: „Ey, was ist dein Problem? Warum chillst du nicht einfach mal eine Runde und schaltet deinen Kopf mal auf Pause?“ würde mich das aufregen, weil das bei mir einfach nicht funktioniert und ich würde ein kleines Steinchen nehmen und es in seine Richtung schleudern. Da ich nicht besonders gut werfen kann und sich diese gottverdammten Kaninchen ja auch noch bewegen, würde ich vermutlich niemals treffen. Im Gegenteil, wenn eines meiner kleinen Wurfgeschosse eine halbe Meile vor dem anvisierten Kaninchen einschlägt, würde es mich vermutlich nur abwertend ansehen und denken: „Oh mein Gott, war das alles was du drauf hast? Meine Oma wirft ja besser als du!“. Also würde ich wieder zu dem kleinen Steinchenhaufen greifen, der mich sehr an ein altes Cowboygrab in der Wüste erinnert, und ein weiteres besonders schönes Wurfgeschoss auswählen. Ein weitere Versuch das Kaninchen zu treffen, ein weiterer Versuch der daneben geht. Die Nachbarn der wohlbehüteten Vorstadt würden vermutlich über ihre perfekt frisierten, dichten Hecken spähen oder zwischen den frisch gebleichten und gebügelten Vorhängen ihrer Küchenfenster beobachten, was ich da treibe. Ist ja auch eine wirklich sinnlose Sache sich über die Sorglosigkeit von Kaninchen aufzuregen. Wenn man sich ansonsten über so vieles aufregt und so viele schief geht und man einfach nichts beeinflussen kann, egal wie sehr man sich bemüht, dann kann man wenigstens die Gedanken der Kaninchen beeinflussen. Für sie und die Nachbarn wäre man dann vielleicht das Objekt, über das man sich nun Sorgen machen müsste. Um mich muss man sich aber keine Sorgen machen, weil ich irgendwie doch alles hinbekomme, egal wie viele Steinchen man nach mir wirft. Anders als die Kaninchen mache ich mir aber Sorgen darum, dass mich ein Steinchen so sehr trifft, dass es mich aus meiner Bahn wirft. Auch wirft irgendwer nicht nur so kleine Steine aus einem Blumenbeet nach mir, sondern richtige Felsen, Stücke von Bergen, Meteoriten. So kommt es mir zumindest vor. Die Kaninchen hoppeln nicht mal zur Seite, wenn ich nach ihnen werfe, nein es kümmert sie einfach gar nicht. Sie sind ja schließlich mit dieser Ruhe und Sorglosigkeit gesegnet, die sich bei mir nie einzustellen vermag. Wenn ein Meteorit auf sie zufliegen würde, würden sie vermutlich weiter an ihrem Löwenzahnstil kauen und sich lediglich wundern, was für ein großer flammender Ball da auf sie zurast. Ich wünschte, ich könnte auch so ruhig und gelassen dasitzen. Einfach akzeptieren was da kommt und mich um nichts in der Welt sorgen. Es wäre wirklich die pure Entspannung, wenn ich nur einmal für ein paar Stunden einen freien Kopf hätte. Nur einmal abschalten und die Welt sich ein Stück weiter drehen lassen. Kopf aus, Welt an.

Peoplewatching (alt)


Dies ist ein älterer Text: 18.10.2012
Viel Spaß! :)


Ich liebe es Leute zu beobachten. Das ist in meiner Familie allerdings auch Traditionssport und gehört bei Reisen besonders dazu. Ich kann mich dran erinnern, wie ich als kleines Mädchen zwischen meiner Mutter und meiner Oma auf einer Sonnenliege im Urlaub unter einer Palme lag, vor uns der zentrale Weg zwischen Strand und Pool und wie wir uns Stunden über Stunden damit beschäftigt haben über unsere Klatschzeitschriften zu spähen und die Leute zu beobachten und uns über unsere Beobachtungen auszutauschen. Das Beobachten ist dabei nicht unbedingt wertend, kann es aber durch aus auch mal sein. Auf jeden Fall macht es wahnsinnig viel Spaß einfach nur die Leute ein wenig kennen zu lernen ohne sich dabei der umständlichen sozialen Konventionen des Kennenlernens bedienen zu müssen.

Für mich gibt es deshalb auch keine schöneren Orte auf der Welt als Flughäfen. Auf Flughäfen kann man Leute aller Hautfarben, Religionen, Kulturen, Formen und Sozialstatus sehen. Man kann sehen, wie sich die einen von ihren geliebten Verwandten, Partnern, Freunden und Bekannten verabschieden und manche von einem Gate zum anderen flitzen, um ja nicht den Flug nach Hause zu verpassen.

Außerdem kann man noch die jungen Paare sehen auf dem Weg in die Flitterwochen. Nicht die kleinste Millisekunde können diese ihre Hände voneinander lassen. Im Gegensatz dazu sind da auch die Pärchen, die schon einige Jahre gemeinsam verlebt haben. Verträumt wirft SIE dabei dem frisch verheirateten Pärchen einen Seitenblick zu, wird aber schnell von der Realität geweckt, weil ihr Eis-schleckender 5-Jähriger gerade dabei ist, die lauthals schreiende 3-Jährige in den Auswurf der Kuscheltiergreifanlage zu stecken, damit sie ihm den grün-gelben Drachen herausfischt. ER hingegen schaut das Pärchen eher mitleidig an, schüttelt leicht den Kopf, zieht die Träger des überdimensionalen Rucksackes hoch, aus dem der gigantische Kopf eines rosa-weiß-farbenden Einhorns mit lila-glitzer Horn hervorguckt, und schiebt den Kinderwagen vor sich her.

An ihm vorbei drängelt sich eine weitere Sorte Mensch, die man immer auf Flughäfen anzutreffen vermag: ein Geschäftsmann. Die Aktentasche in der linken Hand, den kleinen praktischen BOSS-Trolli in der rechten, schliddert er auf seinen blank polierten Schuhen und mit wehender lilafarbener Seidenkravatte an den Pfützen vorbei, die das Eis des 5-Jährigen auf dem eh schon schmuddeligen Boden der Flughafenvorhalle hinterlassen hat.

Dann gibt es da die Weltreisenden, die Abendteurer, die tieftauchenden, Berge erklimmenden, mit Survival-Packs ausgerüsteten jungen Frauen und Männer, die frohen Mutes irgendwo auf dem Boden sitzen und in einen Sprach- oder Kulturführer vertieft sind. Neben ihnen stehen riesige Bergsteiger-Rucksäcke mit Isomatte, 1-Mann-Zelt und dem alten Blechgeschirr aus der lang vergangenen Bundeswehrpflichtzeit ihres Vaters. Auf der bunten Pumphose und auf der alten Lederweste von Mama sind die Peace-Zeichen aufgenäht und in die Haare sind irgendwelche bunten Perlen eingeflochten. „Alles ist easy, bloß keinen Stress“ – ist hier die Devise.

Anders als diese jungen Frauen und Männer, hat das Rentnerpärchen eindeutig die abenteuerlustige Zeit ihres Lebens schon hinter sich gebracht. Müde sitzt sie auf dem schönsten Plätzchen in der Wartehalle und beobachtet ihren Mann, der an der Glasscheibe steht und wiederum den Flugzeugen beim Starten und Landen zuschaut. Wenn er sich dann zu ihr setzt, beschweren sie sich lauthals ein wenig über die Sounds aus der Playstation Portable, mit der der missmutige Teenager ihnen gegenüber spielt.

Leider kann der sie nicht hören, weil sein Hörnerv gerade dabei ist, die lieblichen Klänge von Frei.Wild zu verarbeiten, die aus seinen iPod-Kopfhörern in seine Ohrmuschel übertragen werden. Seine Mutter ist dagegen dabei ihre weiße Chanel-Handtasche vor den klebrigen Fingern des neben ihr sitzenden Kleinkindes in Sicherheit zu bringen und ist nur froh, dass ihr verwöhnter kleiner Liebling aus dem Klebrige-Finger-Alter raus und in die bizarre Welt der Zombieapokalypse eingetaucht ist und sich nicht mehr gegen den gemeinsamen Urlaub sträubt.

Im Gegensatz zu ihr ist die schwarze Übermama gerade dabei an ihre ungefähr 14 Kinder jede Menge Süßigkeiten und Kommandos in irgendeiner fremden Sprache zu verteilen während sie wild gestikulierend ihrem, am Smartphone hängenden Mann, irgendeine wahnsinnig wichtige Botschaft zu übermitteln versucht.

Die einzige, die außer mir noch ruhig dasitzt und die größtenteils hochgradig gestressten Urlauber betrachtet, ist die Nonne auf dem Weg von oder zurück von irgendeiner Pilgerfahrt. Die Bibel im Schoß, die Hände gefaltet, genießt sie den Trubel, der so ganz erfrischend ist, wenn man ansonsten im Kloster lebt.

Ich hab zwar so schon genug Stress, aber in der Stunde, in der man eh nichts machen kann außer warten, kann ich am einfachsten abschalten, wenn ich den Stress der Anderen beobachte und mich auf meinen ruhigen und entspannten Urlaub freue.

Der Anfang...

Ich hab mir geschworen, ich fange nicht damit an... Ich hab mir aber auch schon so Einiges geschworen und trotzdem halte ich mich nie an meine eigenen Schwüre. Bestimmt wäre meine Leben auch ziemlich langweilig dann. Gegen diesen Schwur hab ich mich aber heftig gewährt. "Nein, mach das nicht! Das will doch eh kein Schwein lesen!" - "Fang gar nicht erst an, sonst geht da viel zu viel Zeit drauf, die du eh nicht hast!"

Jetzt wollt ihr (Wer seid ihr überhaupt? Und habt ihr nichts Besseres zu tun?) bestimmt wissen, was es für ein Schwur war. Vielleicht hat es der ein oder andere meiner klugen Leser (ich fange jetzt am Besten schon mal mit dem Schleimen an, wer weiß, ob ihr es euch sonst nochmal überlegt, diese Seite zu euren heiligen Lesezeichen hinzuzufügen) es ja schon vermutet. Der Schwur war: Ich mache niemals einen Blog. NIEMALS.
Tadaaa, wo seid ihr gelandet? Bingo...

Bestimmt lassen sich eh nur meine Freunde dazu breit schlagen, das hier zu lesen und auch noch halbwegs interessiert zu tun, aber ein fettes HALLO an alle anderen und willkommen in meiner Welt.

Ja, ich stell mich dann mal so grob vor, wer Fragen hat, immer raus damit!
Kiel - Ostsee, Strand
Mein Lieblingsort
Mein Name ist Charlotte und ich bin Kielerin mit jedem Atom meines Körpers. Ansonsten bin ich Gebärdensprachstudentin.
Wenn ich nicht gerade in meiner kleinen Butzelbude hocke und über das Leben sinniere, dann bin ich oft unterwegs auf Konzerten, Festivals, bei/mit Freunden oder bei Muttern, die in der Nähe von Hamburg wohnt.
Meine Wohnung ist vollgestopft mit Büchern, die ich fast alle gelesen habe, und allerlei Musikinstrumenten, die ich maximal ansatzweise beherrsche. Tja, so kann es gehen. Ansonsten ist hier ein mittelschweres Chaos ausgebrochen, auch wenn es augenscheinlich oftmals nicht so wirkt. Ich würde niemandem empfehlen einen Schrank zu öffnen.

Generell bin ich ganz gern kreativ unterwegs. Das heißt im Klartext, dass ich gerne Songs schreibe, Fotos mache, singe und vor allem immer und andauernd schreibe. Worüber schreibe ich? Mal kann es tiefsinnig sein, mal kann es flach sein, meistens ist es mit ordentlich Sarkasmus gespickt und eigentlich immer geht es irgendwie um mich. Ich beobachte ganz gerne Menschen, das nenne ich "Peoplewatching" und ist ein langjährig praktizierte Volkssport in meiner ziemlich durchgeknallten und schlichtweg bunt zusammengewürfelten Familie. Das schreibe ich dann oft auf, um den Moment einfach nicht so verstreichen zu lassen.

Wenn ich Geld hätte, würde ich reisen. Viel reisen, denn das LIEBE ich! Ich durfte schon viel sehen auf der Welt, aber ein paar Ziele sind noch offen. Kommt noch. Übrigens hasse ich die Kälte und Schnee und den ganzen Mist und wer mich richtig bestrafen will, der muss mir eine Wintersportreise schenken. Wenn ich Sport machen, dann findet dieser in tropischen Gefilden unter, in oder auf dem Wasser statt.
So damit erstmal genug von mir.

Auf diesem Blog werde ich auch älteren Kram von mir stellen, damit die Texte nicht einfach in den ewigen Jagdgründen meines Computers versickern. Für irgendwas muss der verbrauchte Speicher schließlich von Nutzen sein.

Generell bitte ich euch, ihr wunderhübschen Menschen an den Computerbildschirmen, meine Texte nicht auf die Goldwaage zu legen und immer mit einem zwinkernden Auge dabei zu sein.
Ich bin immer ehrlich und entschuldige mich jetzt schon mal für alles, was irgendwer persönlich nehmen sollte. Das ist nicht so gemeint.

Mit diesen Worten nochmal ein HERZLICHES WILLKOMMEN!
Ich glaub, wir werden viel Spaß miteinander haben!

Cheerio!
Eure Charlotte